Technische Universität Berlin
Institut für Mathematik PD Dr. M. Ehrhardt |
Zeiten
Seminar | Di, 14:15 - 15:45 | Raum MA 644 | Termine: ab 14.10.08 (alle 2 Wochen) |
In vielen technischen Prozessen (z.B. Abgasströmung durch Katalysator, Brennstoffzelle, Ölfilter, Bioreaktoren) und auch in unserer Umwelt (z.B. Grundwasserströmung oder CO2-Speicherung im Boden) spielen sich viele Strömungsprozesse in porösen Medien ab.
In dem Seminar sollen ausgewählte Themen aus dem Bereich der Modellierung, Analysis und Numerik von Strömungs- und Transportprozesse in porösen Medien behandelt werden. In diesem Rahmen werden mathematische Modelle zur Beschreibung derartiger Strömungsvorgänge hergeleitet und analysiert. Diese sog. Mehrskalenprobleme sind partielle Differentialgleichungen, die sehr kleine Orts- oder Zeitskalen im Vergleich zu den relevanten räumlichen oder zeitlichen Skalen der (globalen) Lösung der Differentialgleichung besitzen. Dabei stellt sich die Frage, wie man aus den detaillierten Modellen auf der feinsten Skala (sog. Mikroskala), makroskopische Modelle auf gröberen Skalen ableitet (sog. 'Upscaling'). Hierbei werden wir die Methoden der asymptotischen Analysis, wie asymptotische Entwicklung, zwei-Skalen Konvergenz sowie die Methode der formalen asymptotischen Entwicklung abhandeln und in die Theorie der Homogenisierung einführen.
Anschließend werden diese hergeleitete Methoden bei der Herleitung wichtiger Gesetze für die Strömung von Newtonschen Fluiden durch poröse Medien, z.B. Darcy'sche Gesetz, nichtlineares Darcy'sche Gesetz, Darcy'sche Gesetz mit Gedächtnis, Brinkman'sches Gesetz, angewendet.Im numerischen Teil des Seminars werden wir auf modernste numerische Mehrskalenmethoden eingehen; Diese Ansätze ermöglichen es, die makroskopischen Größen unter Berücksichtigung der mikroskopischen Größen zu berechnen, ohne dabei die sehr kleinen Orts- und Zeitskalen numerisch aufzulösen.
Die Einteilung der Gruppen erfolgt auf Grund der Kenntnisse, Interessen und Möglichkeiten der TeilnehmerInnen. Die Zusammensetzung der Gruppen erfolgt unter dem Gesichtspunkt der Komplementarität. Analytisch besonders Interessierte sollen mit numerisch Versierten und Computercracks zusammenarbeiten. Im Idealfall wird jeder Vortrag von einem anderen Gruppenmitglied gehalten. Dabei kommt jedem/jeder TeilnehmerIn in unterschiedlichen Phasen des Seminars eine Führungsrolle zu.
Scheinkriterium:
Vorkenntnisse:
Basiswissen mathematischer Grundvorlesungen wird vorausgesetzt.
Wünschenswert
ist eine erfolgreiche Teilnahme an Lehrveranstaltungen der praktischen und
numerischen Mathematik sowie Grundkenntnisse der Theorie und Numerik partieller Differentialgleichungen.
Literatur:
Didaktische Vortragstipps:
Wie halte ich einen Seminarvortrag (M.Lehn, Mainz)
Artikel 1,
Artikel 2,
Artikel 3
Links
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