Matthias Ehrhardt

Numb3rs - Die Logik des Verbrechens

Wie analysiert man soziale Netzwerke?

WIAS Berlin Leerraum

Materialien für Interessierte zum Vortrag

  • an der TU Berlin am 30. Juni 2009

Die Zielgruppe sind Schüler ab der 11. Klasse.
Zum Mitmachen wird ein roter und ein blauer Stift benötigt.

Leerraum TU Berlin


Das MATEMA-Logo (ein Luchs, copyright by Ulf Grenzer)


Beschreibung

In der US-amerikanischen Fernsehserie Numb3rs - Die Logik des Verbrechens (CBS, ProSieben/SAT1) werden (reale) mathematische Verfahren eingesetzt, um z.B. Tatorte und Tatzeiten genau zu bestimmen. Ebenso werden Täterprofile durch mathematische Methoden modelliert und auch die Grenzen dieser Modellierung aufgezeigt, z.B. wenn (unberechenbare) Emotionen ins Spiel kommen.

FBI Agent Don Eppes arbeitet in Los Angeles an äußerst schwierigen und misteriösen Kriminalfällen. Zu seinem Glück hat er einen kleinen Bruder, Charlie, der ein brillianter junger Professor der angewandten Mathematik an der nahegelegenen südkalifornischen Technischen Universität CalSci ist.

In den Folgen 2-12 "Das Dominoprinzip" ("The OG") und 2-16 "Protest" analysiert Charlie sog. soziale Netzwerke; in der Realität sind das z.B. Gangstergruppen oder Terroristennetzwerke - mathematisch sind das sog. Graphen. Das Ziel ist es, in diesem Netzwerk den möglichen Führer bzw. die Entscheidungsträger zu identifizieren (und das ist nicht so offensichtlich wie es klingt).

Ich werde im Vortrag zunächst die professionelle Software Vizster zur Netzwerkanalyse zeigen und dann anhand von elementaren Beipielen die drei wichtigsten Merkmale zur Identifierung des Bosses einer Gruppe erklären.

Im zweiten Teil des Vortrags werde ich das verwandte Kleine-Welt-Phänomen (engl. small world phenomenon) ("Die Welt ist ein Dorf") vorstellen und anhand des US-Schauspieler Kevin Bacon und des Mathematikers Paul Erdös erklären.

Bemerkungen

Dieser Vortrag enstammt dem Seminar: Mit Mathematik Kriminalfälle lösen im SS 2008 an der TU Berlin


Referenzen für den Vortrag

  1. L. Barabási, H. Jeong, Z. Néda, E. Ravasz, A. Schubert und T. Vicsek, Evolution of the social network of scientific collaborations , 2001.
  2. K. Devlin und G. Lorden, The Numbers behind NUMBR3RS - Solving Crime with Mathematics, Plume Book, 2007.
  3. B.H. Erickson, Secret Societies and Social Structure, Social Forces 60, (1981), 188-210.
  4. L.C. Freeman, Centrality in Social Networks: Conceptual Clarification, Social Networks 1 (1979), 215-239.
  5. J. Heer und D. Boyd, Vizster: Visualizing Online Social Networks, Berkeley, 2005.
  6. V.E. Krebs, Uncloaking Terrorist Networks, First Monday 7 (2002).
  7. D.J. Watts and S.H. Strogatz, Collective dynamics of 'small-world' networks, Nature 393 (1998), 440-442.
  8. D.J. Watts, Small Worlds: The Dynamics of Networks Between Order and Randomness, Princeton University Press, Princeton, 1999.
  9. D.J. Watts, Networks, Dynamics, and the Small-World Phenomenon, American Journal of Sociology 13 (1999), 493-527.

Software

Links

PS

Natürlich treten diese sozialen Netzwerke auch in vielen anderen Bereichen auf: das Web, Karierrenetzwerke, aber auch Ausbrüche von ansteckenden Krankheiten sind ein soziales Netzwerk.



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